
Leidenschaft fürs Gestalten von Welten und Erzählen von Geschichten:
Tim Boerner, Absolvent Virtual Design
2020 hat Tim Boerner den Studiengang Virtual Design an der Hochschule Kaiserslautern abgeschlossen und konnte noch im selben Jahr seine berufliche Karriere in der Hamburger Agentur Curious Company starten, wo er zunächst als Junior 3D-Artist eingestiegen und inzwischen zum Senior Art Director aufgestiegen ist. Wir haben ihn nach seinem Berufseinstieg, seinen beruflichen Leidenschaften und nach seinen Tipps für aktuelle Studierende gefragt. Dabei haben wir spannende Einblicke in den vielfältigen Agenturalltag erhalten und einen jungen Mann erlebt, der absolut brennt für das, was er tut.
Wie hat Ihr Berufseinstieg geklappt?
Der Berufseinstieg zur Coronazeit war für mich realtiv straight forward, da es immer genug für mich zu tun gab und das Team auch guten Zuwachs hatte. In den ersten Jahren habe ich auch direkt gute Freundschaften geschlossen. Und durch einen Ausfall meines damaligen Vorgesetzten, dessen Rolle ich dann besetzt habe hatte ich große Schuhe zu füllen und auch sehr viel Motivation diese zu füllen.
Was reizt Sie am meisten an Ihrem Job?
Senior Art Director einer Digital Agentur wie Curious Copmany in Hamburg zu sein, positioniert mich im Zentrum der Branche. Es bedeutet mit vielen diversen Kunden – großen und kleineren – die unterschiedlichsten Projekte zu realisieren und diese treibend mitzugestalten. Es heißt technisch und handwerklich immer up to Date zu bleiben, mit Menschen in ähnlichen Positionen zu connecten und sich auszutauschen. Kurz gesagt: Es ist einfach nie langweilig. Diese Abwechslung und Mischung an EIndrücken, Kontakten, Projekten, Zielen aber auch Produktionsdetails und Workflows machen den Job für mich so spannend!
Welche Projekte machen Ihnen am meisten Spaß?
Inhaltlich habe ich am meisten Spaß an Projekten mit der besten Story oder Message, Projekten die am meisten Immersion schaffen und mitreißen oder eben die sich mit wichtigen Themen befassen und neue Perspektiven bieten. Je besser die Geschichte und das Konzept desto einfacher erarbeitet sich alles drumherum. Technisch arbeite Ich am liebsten auf Real Time Projekten. Unreal Engine und ThreeJS/Web3D sind hierbei Kernstücke unserer Projekte. Beim Gestalten von Welten und Erzählen von Geschichten habe ich mich seit dem Studium am freisten gefühlt, wenn ich in Real Time gearbeitet habe.
Welche Fähigkeiten muss man für Ihren Job mitbringen?
Um in der Agenturwelt einen Platz zu finden, hilft es auf jeden Fall, ein solides Skillset im eigenen Bereich zu haben (UI, Concept Art, 3D Modelling, etc). Aber besonders, wenn man in kleineren Teams arbeitet ist ein breites Feld an Interessen von großem Vorteil. Sich im Team zu entfalten und unterschiedlichste Fähigkeiten zu verfeinern, war ein großer Teil meiner bisherigen Berufserfahrung.
Was schätzen Sie an Ihrem aktuellen Arbeitgeber?
Wie schon erwähnt, ist Abwechslung und der Wille, aktuell zu bleiben, ein großer Teil. Der andere ist das sympathische Team. Abgesehen vom Zwischenmenschlichen eint uns auch alle dieser Antrieb der Neugier, der der Firma auch den Namen gibt. Jeder von uns liebt es, sich in seiner Freizeit weiterzubilden, seine Skills zu verbessern oder auch neue anzueignen und dieses Arbeitsumfeld von wissbegierigen Menschen reißt einen einfach mit!
Von welchen Dingen, die Sie im Studium erlebt/erfahren/gelernt haben, haben Sie am meisten profitiert?
Mein Switch im dritten Semester von 3Ds MAX zu Blender und seinen endlosen Online Resources war mein persönlicher best Step. ER hat mich so beflügelt die Software und Tools zu lernen, wo ich vorher eher das Gefühl hatte, gegen das Programm anzukämpfen.
Abgesehen davon habe ich am meisten von den künstlerischen Grundlagen profitiert. Wenn man einmal Themen wie Komposition, Farben und Licht internalisiert hat und davon Gebrauch machen kann, tragen sie einen durch fast alle Prüfungen. In der heutigen KI-Landschaft vergisst man das zwar leicht, aber wir sind immer noch Künstler und Gestalter und ohne die Grundlagen in der Gestaltung, hätte ich auch nicht das Selbstbewusstsein gehabt, den Schritt zum Art Director zu versuchen.
Welche Tipps würden Sie aktuellen Studieren geben?
Das Wichtigste was ich aktuellen Studis mitgeben kann ist, wie unerlässlich das eigene Portfolio ist. Das Grundlegende ist, dass ihr Projekte zeigt, auf die IHR Bock habt. Ja die Bachelorarbeit und bestimmte Arbeiten aus diversen Modulen bieten sich natürlich auch an, aber nach meiner Erfahrung ist zu zeigen, was ihr am liebsten und meist auch am besten macht Gold Wert im Bewerbungsprozess. Das ist auch ein Punkt für den ich besonders dankbar bin im Rückblick auf das Studium. Die Generalistische Ausbildung in so vielen Feldern, die zur selbstgetriebenen Spezialisierung einlädt. Nutzt die Zeit im Studium, um alles auszuprobieren, was der Lehrplan bietet und wenn ihr das gefunden habt, was genau euer Ding ist, habt so viel Spaß dabei wie ihr könnt, besser darin zu werden.
Vielen Dank für das Gespräch