Der Bachelor-Studiengang Energie-Ingenieurwesen stellt eine Verbindung der klassischen Disziplinen der Elektrotechnik und des Maschinenbaus dar und fokussiert dabei auf die drei Bereiche Erzeugen, Verteilen und Nutzen von Energie. Parallel zu einer breiten Ausbildung in den elektrotechnischen und maschinenbautechnischen Grundlagen erfolgt eine Wissensvertiefung in den drei genannten Bereichen. Ziel des Studiengangs ist es, die Studierenden zu einer Betrachtung, Optimierung und Bewertung des Gesamtsystems zwischen Energieerzeuger und -verbraucher zu befähigen, statt einzelner Bereiche zu Lasten anderer Teile des Systems zu verändern.

In den Semestern eins bis drei werden die für die Betrachtung und Optimierung des Gesamtsystems unabdingbaren Grundlagen der Mathematik, der Elektrotechnik und des Maschinenbaus vermittelt. Die Studierenden sind anschließend in der Lage, zum Teil auch komplexere elektrotechnische und maschinenbautechnische Problemstellungen zu verstehen und zu lösen. Neben den allgemeinen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen werden den Studierenden darüber hinaus Aspekte der Betriebswirtschaft und der Unternehmensführung vermittelt, wodurch diese in die Lage versetzt werden, auch die monetären und organisatorischen Folgen einer Maßnahme für das Gesamtsystem bewerten zu können. Die vermittelten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse bilden darüber hinaus das Fundament zum Verständnis von Energiehandel und Elektrizitätswirtschaft. Da für eine erfolgreiche Planung einer energietechnischen Anlage die rechtlichen Aspekte immer wichtiger werden, gibt es auch in diesem Bereich eine grundlegende Einführung.

Während der gesamten Studienzeit erfolgt die Anwendung und Vertiefung des Erlernten in den drei Säulen Erzeugen, Verteilen, Nutzen von Energie. Darüber hinaus erwerben die Studierenden berufsbildtypische Fach- und Methodenkompetenzen in der Regelungstechnik und der Anlagenplanung.

In der Säule "Erzeugen" werden die Studierenden mit den unterschiedlichen Arten der Energiewandlung vertraut gemacht, wobei sich ein wesentlicher Teil dieses Bereichs auf regenerative Energiequellen stützt. Nach Abschluss der zugehörigen Module sind die Studierenden in der Lage, insbesondere den Aspekt der Nachhaltigkeit bewerten zu können.

Die Säule "Verteilen und Speichern" stellt das Verbindungsglied zwischen den Säulen "Erzeugen" und "Nutzen" dar. Dabei werden die Studierenden befähigt, Energieverteilungs- und speichersysteme im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Wirkungsgrad zu analysieren, zu planen und zu optimieren sowie die Grundzüge des Energiehandels und des Projektmanagements zu verstehen.

Die Säule "Nutzen" ist zunächst nicht als eigenständiges Modul erkennbar, sondern vielmehr in zahlreichen Modulen integriert. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass die Grenzen zwischen Erzeuger und Verbraucher von Energie zunehmenden verschwimmen. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, durch Einbeziehung des Verbrauchers das Gesamtsystem zu optimieren.

Absolvierte Energie-Ingenieure

  • arbeiten auf allen Stufen der Umwandlung von Primär- zu Nutzenergie,
  • übernehmen Aufgaben beim Planen, Bauen und Betreiben von Kraftwerken und Energiesystemen,
  • integrieren erneuerbare Energien in unser Energiesystem,
  • spezialisieren sich auf Verteilung, Speicherung und Nutzung von Energie,
  • beschäftigen sich mit effizientem Management der Energieressourcen,
  • sind im Bereich des Energiemanagements, im technischen Vertrieb, im Bereich von Beratungstätigkeiten und im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.

Dementsprechend könnten Ihre zukünftigen Arbeitgeber aus den folgenden Bereichen kommen:

  • Energietechnik, beispielsweise bei Herstellern und Betreibern energietechnischer Anlagen
  • Produzierende Unternehmen aus dem großindustriellen und mittelständischen Bereich
  • Energieversorgungsunternehmen
  • Netzbetreiber
  • Projektentwickler im regenerativen und allgemeinen energietechnischen Bereich
  • Behörden und behördennahe Institutionen (z.B. KfW, ISB, BMU, BWM)
  • Energieeffizienzberatung, Energieeffizienzingenieur EN ISO 50001
  • Forschung und Entwicklung