Veranstaltung
Die Kometenmission Rosetta – ein Rückblick nach 10 Jahren
Referent: Prof. Dr. Walter Arnold, Professor für Werkstofftechnik an der UdS und 1. Vorsitzender des NAWI
Kometen sind Überreste der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein. Sie bildeten sich in den äußeren, kalten Bereichen des Sonnensystems. Schon in der Frühzeit erregten Kometen großes Interesse, weil sie plötzlich auftauchten und sich völlig anders verhielten als andere Himmelskörper. Sie wurden deshalb häufig als Schicksalsboten oder Zeichen der Götter angesehen.
Im August 2014 erreichte nach über 10-jährigem Flug die ESA Raumsonde Rosetta den Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko. Das Ziel der Rosetta Mission war die Bestimmung physikalischer und chemischer Eigenschaften des Kometen. Der „Orbiter“ Rosetta hatte den „Lander“ Philae an Bord, der am 12.11.2014 auf dem Kometen landete. Die Mission ging am 30.09.2016 zu Ende, als auch der Orbiter auf dem Kometen aufgesetzt wurde und darauf die Kommunikation mit Rosetta abbrach.
Auf Rosetta und Philae wurden je 10 verschiedene Messinstrumente betrieben, darunter auch das Experiment SESAME („Surface Electric Sounding and Acoustic Monitoring Experiment“) mit dem Instrument CASSE (Comet Acoustic Seismic Sounding Experiment), das am Fraunhofer IZFP in der Abteilung GR mitentwickelt wurde. Die Grundlagen dieser Messungen sind zerstörungsfreie Prüfverfahren, das Arbeitsgebiet des Fraunhofer IZFP, in dem Prof. Arnold während der Rosetta-Mission tätig war.
Es wird ein Überblick über den Verlauf des Fluges von Rosetta und dem Ablauf der Mission gegeben und die wichtigsten Ergebnisse aus CASSE und aus anderen Rosetta Instrumenten vorgestellt, besonders zur Zusammensetzung des Kometenmaterials und zur Frage, ob das Wasser zur Erde durch Kometeneinschläge gebracht wurde.
Prof. Arnold war in verschiedenen Positionen als Wissenschaftler in der Festkörperphysik und der angewandten Physik tätig – sowohl im akademischen Umfeld als auch in der Industrie. Von 1980 bis zu seinem "Ruhestand" Ende 2007 war er am Fraunhofer Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren in Saarbrücken tätig. Im Jahr 1989 wurde er zum Professor für Werkstofftechnik an der Universität des Saarlandes berufen. Seit 2009 ist er Gastprofessor am Physikalischen Institut der Universität Göttingen und arbeitet außerdem noch als freiberuflicher Berater.
Weitere Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosetta_(Raumsonde)
Ansprechpartner zu den Abendvorträgen:
Dr. Hubert Zitt +++ 0631-3724-5330 +++ hubert.zitt@hs-kl.de