Blended Intensive Program in der Verfahrenstechnik: Internationale Begegnungen für eine nachhaltige Zukunft

Erasmus geförderte Blended Intensive Programs, bestehend aus mehreren Wochen Online-Zusammenarbeit und einer Kurzzeit-Mobilität, bieten Studierenden die Möglichkeit, internationale Erfahrungen zu sammeln, ihr Wissen zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen, während sie an ihrer Heimathochschule studieren. Ein solches Programm wurde im Fachbereich AING der Hochschule Kaiserslautern durch Professor Dr. López López aus der Taufe gehoben.

An dem Programm mit dem brandaktuellen Thema „Decarbonisation Strategies in Process Engineering“ nahmen 27 Studentinnen und Studenten der Partnerhochschulen aus Valladolid (Spanien), Padua (Italien), Turku (Finnland) und der Hochschule Kaiserslautern teil.

Mithilfe einer Prozess-Simulation optimierten die Lernenden online in internationalen Teams einen von der Firma Sulzer zur Verfügung gestellten, in der Industrie eingesetzten Prozess hinsichtlich des Energie-Verbrauchs.

In der Woche vom 8. bis 12. Mai trafen sich zum Abschluss alle Programmbeteiligten - drei Lehrende von den Partnerhochschulen waren ebenfalls zu Gast - an der Hochschule Kaiserslautern. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden präsentiert und in den folgenden Tagen in Exkursionen durch praktische Beispiele aus der Industrie zum hochaktuellen Thema „Energieeinsparung in der chemischen Industrie“ untermauert.

Neben BASF und Evonik, beides bekannte Namen in der chemischen Industrie, stand auch Howden, ein Hersteller von Turbomaschinen, auf dem Besuchsprogramm. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die neuesten Technologien und Strategien zur Decarbonisierung in der Verfahrenstechnik und hatten die Möglichkeit, mit Expert*innen aus der Industrie Erfahrungen auszutauschen. Dieser praxisnahe Einblick in die Chemieindustrie stärkte nicht nur ihr fachliches Wissen, sondern auch ihr Bewusstsein für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen in diesem bedeutenden Industriezweig.

Als Abschluss des Austauschprogramms gab es am letzten Tag einen Keynote-Beitrag über Decarbonisierungsstrategien der Firma Sulzer. Der Verfahrensingenieur Vito Sangiorgio, ein Experte in der Anlagenplanung, präsentierte aktuelle Fragestellungen im Anlagenbau, innovative Ansätze und Lösungsvorschläge, die dazu beitragen können, die CO2-Emissionen in der Verfahrenstechnik zu reduzieren. Die Lernenden wurden ermutigt, ihr neu erworbenes Wissen in ihre zukünftigen Studien und Karrieren einzubringen.

Ergänzend zum fachlichen Programm fanden eine Wanderung zum Humbergturm sowie Besuche in den historischen Innenstädten von Mainz und Heidelberg statt. So konnten die internationalen Teilnehmer Deutschland kennenlernen, ihre interkulturellen Erfahrungen teilen und in angeregten Diskussionen mehr übereinander erfahren. Bei einem Besuch des Weincampus in Neustadt zum Abschluss des Besuchsprogramms fanden regionale Kultur und die Verfahrenstechnik sogar thematisch zusammen.

„Der Erasmus-geförderte Austausch und Short-Term-Mobility bieten eine einzigartige Gelegenheit, internationale Begegnungen, kulturellen Austausch und fachliches Wissen miteinander zu verbinden. In diesem Programm konnten die Teilnehmer nicht nur ihre Horizonte erweitern, sondern auch wichtige Erkenntnisse zur Decarbonisierung der Verfahrenstechnik gewinnen. Durch solche Programme wird die persönliche Entwicklung der Teilnehmer gefördert, und auch ein Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft geleistet.“, fasst Professor Dr. López López zusammen.