Angehende Wirtschaftsingenieure in Praxisworkshop bei Dr. Theiss Naturwaren

Kompetenzorientiertes Lernen bei Unternehmensbesuch

Das Homburger Unternehmen Dr. Theiss Naturwaren lud am 24.10. rund 30 Studierende des Masterstudiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen – Logistik und Produktionsmanagement“ der Hochschule Kaiserslautern zu einem ganztägigen Praxisworkshop in eines seiner Homburger Werke ein.

Im Mittelpunkt des Workshops stand das Aufgabenfeld des technischen Einkaufs von Rohstoffen – eines der typischen späteren Berufsfelder für Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure. Die Studierenden bildeten Gruppen, welche als fiktive Jungberatungsunternehmen zunächst einmal die besonderen Charakteristika des Unternehmens und der Unternehmensphilosophie ergründeten und dann den Bezug zur Thematik der Rohstoffbeschaffung entwickeln sollten.

Die Studierenden ermittelten Unternehmenscharakteristika wie Nachhaltigkeit, Innovation, Natürlichkeit, Fairness, Qualität und andere. Beim Einkauf nachwachsender Rohstoffe, wie zum Beispiel den aus Latschenkiefer oder Oliven gewonnenen Extrakten, ist daher beispielsweise darauf zu achten, dass die Lieferanten ihre Felder und Haine nachhaltig bewirtschaften. Dies geht Hand in Hand mit dem Charakteristikum des fairen Umgangs der Handelspartner miteinander und der Forderung nach einer gleichbleibend hohen Qualität von Rohstoff und Produkt. Gleichzeitig entstehen hierbei aber besondere Herausforderungen für die Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure: Oftmals sind nachwachsende Rohstoffe saisonal verfügbar – also während der Erntezeit in größerer Menge, als zu anderen Jahreszeiten. Der Absatz der daraus hergestellten Produkte ist jedoch nicht saisonabhängig, sondern über das ganze Jahr gleich verteilt. Somit ist eine Aufgabe des technischen Einkaufs, die ganzjährige Versorgung der Produktion mit diesen saisonalen natürlichen Rohstoffen sicher zu stellen. Die Studierenden stellten gruppenweise ihre Erkenntnisse den Führungskräften der Firma vor und erhielten von diesen Feedback zu ihren Ausführungen.

Nach der Mittagspause fand ein Produktionsrundgang im Homburger Werk des Unternehmens statt. Die Studierenden konnten die Herstellung der Produkte besichtigten. Sie konnten sehen, wie Zahnpasta zunächst in großen Mengen aus den entsprechenden Rohstoffen in großvolumigen Anlagen hergestellt wird. Anschließend erfolgt die Abfüllung in entsprechende Behältnisse und dann die Verpackung der Behältnisse (z.B. Tuben) in Schachteln, Kartons und auf Paletten.

Mit diesem Wissen gewappnet, wurde die zweite Workshop-Runde eingeläutet. Die Teams der Studierenden entwickelten nun Konzepte, wie die festgestellten Herausforderungen für den technischen Einkauf angegangen werden könnten. Diese Konzepte wurden mit Markern und Flipchartpapier visualisiert und jede Gruppe bereitete eine entsprechende Abschlusspräsentation vor.

Die abschließende Präsentation wurde als Rollenspiel gestaltet: die Studierendengruppen konkurrierten als fiktive Beratungsunternehmen darum, sich für eine weitere Zusammenarbeit mit Dr. Theiss Naturwaren zu qualifizieren. Das abschließende Feedback gab dann allen Gruppen die Gelegenheit, aus den eigenen Präsentationen und denen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen zu lernen – sowohl in fachlicher Hinsicht, als auch im Hinblick auf Kompetenzen im Bereich der Teamarbeit und der Präsentationstechnik.

Der Praxisworkshop bei Dr. Theiss Naturwaren verhalf den Studierenden zur Vertiefung wichtiger praxisrelevanter Kompetenzen. Sie konnten in einem realitätsnahen Szenario in der Praxis an realistischen Aufgabenstellungen arbeiten. Im Rahmen der Ausbildung der Masterstudierenden des Wirtschaftsingenieurwesens unterstreicht Professor Thurnes als Studiengangsleiter die hohe Bedeutung dieser Praxisnähe: „Die Hochschulausbildung zum Master verbindet wissenschaftliche Theorie und praxisrelevante Handlungs- und Problemlösekompetenzen. Kooperationen wie der Praxisworkshop von Dr. Theiss Naturwaren helfen unseren Studierenden, hervorragende Kompetenzen für ihren beruflichen Erfolg zu entwickeln.“

Seitens des Unternehmens wurde die hohe Aktivität der Studierenden und die schnelle Auffassungsgabe und Lösungsorientierung gewürdigt. Sowohl das Unternehmen, als auch die Studiengangsleitung freuen sich daher auch auf zukünftige Kooperationen.