Kaiserslauterer Studierende bauen Bambus-Gemeindehaus

Rund 60 Studierende der Hochschule Kaiserslautern bauen  derzeit ein Gemeindehaus auf den Philippinen. Pünktlich zum Semesterende begann das fünf Wochen dauernde Abenteuer. (Von Andreas Sebald, Rheinpfalz)

Eine solche Exkursion für angehende Architektinnen und Bauingenieure gibt es nicht alle Tage. Das Projekt, der Bau eines Gemeindehauses , soll rund 10.000 Kilometer vom Stammsitz der  Hochschule umgesetzt werden. Hauptsächlich Bambus kommt als Baumaterial zum Einsatz. Mit dabei: die beiden Betreuerinnen Prof. Dipl.-Ing. Brigitte Al Bosta und Prof. Dr.-Ing. Carina Neff vom Fachbereich Bauen und Gestalten. Al Bosta ist Professorin im Studiengang Architektur, Neff im Studiengang Bauingenieurwesen.

Gebaut werden soll das Gemeindehaus in dem Dorf Mamanwa Village. Es liegt rund 15 Kilometer südlich der Stadt Surigao, der Hauptstadt der Provinz Surigao del Norte. Sie liegt Im Nordosten der Insel Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen. In dem Dorf leben 94 Familien, rund 380 Erwachsene und rund 100 Kinder, berichten Neff und Al Bosta. Die Dorfbevölkerung gehört zu der ethnischen Gruppe der Mamanwa, die von den Ureinwohnern der Philippinen abstammen. Sie sind die älteste noch existierende Volksgruppe der Philippinen. Die Mamanwa haben, so berichtet Al Bosta, in den vergangenen Jahren einiges an Leid erfahren müssen. Weil Dörfer dem Bergbau im Weg waren, wurden einige Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben und umgesiedelt, obendrein richtete 2021 der Taifun Rai schwere Schäden an.

Im vergangenen August waren Al Bosta und Neff vor Ort auf den Philippinen, haben mit den Einheimischen geredet, die Pläne für das Gemeindehaus nochmal angepasst und vertraglich geregelt, dass es nach Abschluss der Arbeiten der Dorfbevölkerung gehört.

Rund ein Jahr Vorlauf hat das Projekt, die Studierenden konnten sich beispielsweise in einem freien Wahlpflichtfach vorbereiten, zudem sind einige Bachelorarbeiten rund um den Bau vergeben worden. Und es war unerlässlich, dass sich die Studierenden mit dem Material Bambus beschäftigten.

Für das Projekt wurde ein detaillierter Arbeitsplan aufgestellt, insgesamt 25 Arbeitstage sind eingeplant. Die Studierenden sind in drei Gruppen mit jeweils 20 Leuten eingeteilt, die für je zehn Tage im Einsatz sein sollen. Die Kosten des Projektes, rund 65.000 Euro, werden laut Neff und Al Bosta größtenteils aus Fördermitteln der Hochschule bestritten, es wurden aber auch Spenden gesammelt.

Sind Sie neugierig, mehr über den Fortgang der Arbeiten zu erfahren? Denise Hasenstein und Christoph Weber aus dem Bachelor-Studiengang Architektur führen Tagebuch. Verfolgen Sie den Baufortschritt hier auf der Website.

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